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Das Neuste von Save me Konstanz
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Engagierte, liebe Mitmenschen, die ihr heute zur dritten Mahnwache „Flucht und Asyl“ erschienen seid, um erneut ein Zeichen für Solidarität und Toleranz mit Geflüchteten zu zeigen.
Vielen Dank an Amnesty Konstanz und die Seebrücke für die Organisation, die Idee und natürlich die Möglichkeit hier ein paar Worte sagen zu können. Ich bin Tilman und spreche heute als Teil und im Namen von Save Me Konstanz e.V.
Als Verein setzten wir uns für eine verständnisvolle und tolerante Gesellschaft ein, die Menschen, die hier Zuflucht gefunden haben, unterstützt. Wir möchten die Aufnahme, Betreuung und Integration von Geflüchteten hier vor Ort verbessen. Vor allem geht es aber auch um den gegenseitigen Austausch von Geflüchteten und Konstanzerinnen und Konstanzer. Zu Möglichkeiten des Engagements bei uns, komme ich am Ende.
Und damit zum eigentlichen Thema dieser Mahnwache: Hinter jeder Zahl in den Fluchtstatistiken verbergen sich Einzelschicksale. Schicksale geprägt von menschlichem Leid, das auf den Fluchtrouten, in den Herkunftsländern und auch auf europäischen Boden tagtäglich durchlebt wird. Es sterben weiterhin Menschen im Mittelmeer. Es sterben weiter Menschen auf der Fluchtroute nach Nordafrika in der Wüste. Weiterhin leben tausende Menschen unter prekären Bedingungen in Moria 2.0. Dann kam sogar noch das Virus! Die ohnehin schon schwierige und belastende Situation der Geflüchteten, wurde nochmals verschlimmert. Die hygienischen Verhältnisse in den z.B. griechischen Lagern sind desaströs. Seit einer gefühlten Ewigkeit weisen Amnesty, Seebrücke, Save Me und andere Organisationen auf diese prekäre Lage der Schutzsuchenden hin. Seit Ewigkeiten werden Menschen unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben in Europa und an den Grenzen ausgesetzt. Menschen, die mit dem Wunsch und dem Glauben an Schutz für sich und ihre Familien aufgebrochen sind.
Wir haben genug Platz, wir haben auch genug Mittel und wir haben auch genügend hilfsbereite Menschen und Organisationen hier in Deutschland und Europa! Das möchte ich insbesondere betonen.
Eine europäische Verteilung von Geflüchteten muss das Ziel sein! Es kann doch nicht sein, dass die Menschen einfach im Stich gelassen werden. Deutschland und die anderen EU-Staaten hätten definitiv die Kapazitäten und die Möglichkeiten einer Evakuierung von Moria und Herstellung von humanitären Fluchtrouten, auf den keine tausenden von Menschen mehr ertrinken müssen; nur der politische Wille, der fehlt an allen Ecken und Enden!
Auch hier in Deutschland leiden Geflüchteten besonders unter den Folgen des Corona-Virus. Beratungen, Hilfsangebote, Lernkurse, Kontaktmöglichkeiten und vieles weitere ist nicht möglich oder sehr eingeschränkt. Das dies alles sinnvoll ist, um Menschen zu schützen, versteht sich von selbst. Deshalb ist es umso wichtiger, alternative Möglichkeiten zu schaffen, um Geflüchtete zu unterstützen. Insbesondere die Kinder haben gerade Probleme in der Schule. Sie verlieren den Anschluss, weil viele Übungsmöglichkeiten wegfallen. Wir sehen, Rückschritte bei der Erlernung der deutschen Sprache und natürlich stellt auch die Isolation ein Problem dar. Dennoch kann auch in dieser schwierigen Situation der Pandemie, ein bisschen etwas getan werden, um die negativen Folgen für die Geflüchteten wenigstens etwas zu mindern.
Somit möchten wir euch und euer Umfeld aufrufen: Setzt euch ein für mehr Toleranz und Unterstützung in eurer direkten Umgebung. Überlegt euch, wie ihr im Rahmen eurer Möglichkeiten, Schutzsuchenden Unterstützung geben könnt. Wir als Save Me Konstanz stehen euch bei Rat und Tat zur Seite. Informieren, bieten Möglichkeiten des Engagements an und reichen euch Interessierten gerne eine helfende Hand!
Wie kann Ihre Unterstützung konkret aussehen?
Eure Aktivität als Helferin oder Helfer
• folgt keinen festen Regeln – die Regeln handelt ihr direkt mit der/dem Geflüchteten aus
• hat keinen festen zeitlichen Rahmen – Ihr selbst entscheidet, wieviel Zeit ihr investieren könntet und wie oft ihr euch treffen möchtet
• hat keinen festen Ort – Ihr entscheidet gemeinsam, wo ihr euch sehen möchtet
• hat keinen festen Inhalt – Ihr entscheiden selbst, zu welchen Themen ihr euch bei der/dem Geflüchteten gut einbringen könntet und möchtet.
Der erste Schritt
• Der erste Schritt ist oftmals die Sprachhilfe, bei der ihr die/den Geflüchtete/n – zusätzlich zu ihrem/seinen eigentlichen Sprachkurs – bei regelmäßigen Terminen beim Deutsch lernen unterstützen können.
• Aber auch für Behördengänge, das Ausfüllen von Formularen oder Arztbesuche werden dringend deutsche Helferinnen und Helfer benötigt.
• Ihr könnt allein, zu zweit oder als Familie einer geflüchteten Person oder einer Flüchtlingsfamilie im Alltag helfen – ganz wie ihr möchtet
• Wir helfen bei der Vermittlung und klären im Vorfeld alles Wissenswerte.
Wenn ihr Interesse habt schreibt eine E-Mail an: info@save-me-konstanz.de oder füllt das Helferinnen-und Helfer-Formular auf der Webseite aus von uns aus: save-me-konstanz.de. Gerne könnt ihr auch anrufen. Die Telefonnummer ist auch auf der Webseite zu finden.
Abschließend möchte ich sagen: Humanität und Toleranz dürfen keine leeren Phrasen für uns und die Politikerinnen und Politiker werden. Wir dürfen Gleichgültigkeit und Abschottung keinen Platz in unserer Gesellschaft ermöglichen. Aber vielmehr auch, weil Mitgefühl und Hilfsbereitschaft uns als Menschen doch ausmachen; weil wir durch Toleranz und Austausch zusammenwachsen.
Daher: Zusammen für mehr Menschlichkeit und Solidarität mit Menschen in höchster Not!
Danke von mir und im Namen von Save Me Konstanz, dass ich hier ein paar Worte sagen konnte.
Danke und #LeaveNoOneBehind