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Das Neuste von Save me Konstanz
Wir helfen mit: Das neue Bürgernetzwerk „Save me“ bildet ehrenamtliche Paten für die Begleitung von Flüchtlingen in der Stadt aus. Für die Schulung fehlt Geld
Bericht Südkurier 05.12.2013 von Claudia Rindt
Eva Riedle, Ina Eggert und Viola Hilpert leisten gerade Aufbauarbeit. Sie sind seit Juli dabei, das neue Bürgernetzwerk Save me (englisch für Rette mich!) zur Unterstützung von Flüchtlingen, zu knüpfen. Rund 20 Konstanzer hätten schon Interesse zur Mitarbeit bekundet. Sie wollen ehrenamtlich Paten werden für Flüchtlinge in der Stadt, sie also etwa bei Behördengängen begleiten, sie bei der Eingewöhnung in Konstanz unterstützen und später, nach Ablauf der gesetzlich festgelegten Sperrfristen, bei der Suche nach Wohnung und Arbeit. Doch nur allein der gute Wille reiche in der Flüchtlingsarbeit nicht, dies macht Karin Göttlich deutlich, die sich seit Jahren auf diesem Feld engagiert. Ohne Hintergrundwissen zu rechtlichen Fragen und kulturellen Hintergründen sei es schwer, sich erfolgreich zu engagieren. Deshalb sollen die neuen Helfer geschult werden. Save me hofft auf Spenden zur Finanzierung.
Save me Konstanz, das ist die lokale Organisation einer bundesweiten Kampagne, hinter der Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingsverbände stehen. Save me setzt sich für die Aufnahme besonders gefährdeter Flüchtlinge in Deutschland über ein Sonderprogramm ein. Es geht um Alleinerziehende, Traumatisierte und religiös Verfolgte, die seit Jahren in Flüchtlingslagern festsitzen und in absehbarer Zeit keine Chance auf eine Rückkehr in ihre Heimat haben. Einige von ihnen sollen in Deutschland eine Chance auf einen Neuanfang bekommen. Der Konstanzer Gemeinderat begrüßt einstimmig das Aufnahmeprogramm. Er erklärt Konstanz zu einer der Städte, die bereit sind, solche Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bundesrepublik ist gerade dabei, über die Zahl der Flüchtlinge zu entscheiden, die über dieses Sonderprogramm nach Deutschland kommen können. Für die, die dann kommen werden, aber auch für die Flüchtlinge, die über die üblichen Verfahren ins Asylbewerberheim nach Konstanz gekommen sind, wollen sich die Paten von Save me einsetzen.
„Flüchtlinge haben wenig Lobby“, sagt Eva Riedle auf die Frage, warum sie sich bei Save me engagiert. „Es ist unbedingt notwendig, dass Bürger ihnen beistehen.“ Riedle arbeitet bei einer der größeren Sozialeinrichtungen in Konstanz und engagiert sich ehrenamtlich bei Save me. Ehrenamtlich dabei ist auch die Studentin Ina Eggert. Ihr ist es wichtig, Flüchtlinge aus der Isolation zu holen. Eggert kennt sich schon ganz gut aus in der Flüchtlingsarbeit, sie war auch schon in Freiburg bei Save me aktiv. Auch Viola Hilpert ist nicht neu in der Flüchtlingsarbeit. Die Studentin der Politik und Verwaltungswissenschaften ist über den Runden Tisch für die Begleitung von Flüchtlingen zu Save me gestoßen. Sie möchte durch persönlichen Einsatz ein Gegengewicht schaffen zu einem bürokratischen System, in dem nur noch wenig übrig sei vom Grundrecht auf Asyl, wie es in der Ursprungsfassung des Grundgesetzes einmal festgelegt war.